04.05.2022
Daniel Wolfinger

6 PR-Learnings aus der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft enorm unter Druck gesetzt und verändert. Viele Unternehmen sehen sich durch Covid-19 mit unerwarteten Herausforderungen konfrontiert. Umsatzverluste, drohende Insolvenzen und Entlassungen, unsichere Finanzmärkte und Geschäftsmodelle – PR-Verantwortliche in Unternehmen müssen nun auf diese Unwägbarkeiten reagieren. Eine transparente Unternehmenskommunikation gegenüber Kunden, Geschäftspartnern und allen weiteren Stakeholdern, wie in der internen Ansprache an die Mitarbeiter, ist und bleibt die ideale Verbindung auf allen Kommunikationsfeldern.

Hier haben wir sechs PR-Learnings aus der Pandemie für Sie zusammengetragen:

1.     Die PR-Maßnahmen an der Aktualität ausrichten

Eine gute Pressearbeit kann nur dann wirksam sein, wenn sie immer up-to-date ist. Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass nichts so beständig ist wie der Wandel. Was vor einer Stunde noch aktuell war, wurde von den politischen Entscheidern kurz darauf wieder revidiert. Für Unternehmen ist es daher unerlässlich, die sensiblen Informationen ständig zu analysieren und in Bezug auf diverse Kommunikationssegmente neu zu bewerten. Nur eine neutrale und gleichermaßen faktische Kontrolle der News-Flut ist ein probates Mittel, die individuelle Position des Betriebs in der aktuellen Krise zu eruieren sowie nötigenfalls zu evaluieren und daraus eine angepasste Unternehmenskommunikation abzuleiten. Hierbei gilt es vor allem auf Qualität und nicht auf die Masse der Informationen zu setzen, die in den digitalen Kanälen allgegenwärtig sind. Dazu zählen beispielsweise regelmäßig neue, essenzielle Updates auf den eigenen Websites oder in den Social-Media-Kanälen zu kommunizieren.

2.     Eine externe Strategie zur Unternehmenskommunikation erstellen

Kunden, Partner und alle weiteren Stakeholder sind ebenfalls vom Ausmaß der Pandemie betroffen und dürfen im Rahmen der Public Relations nicht vernachlässigt werden. Allerdings erscheint es sinnvoll, mit einer geeigneten Strategie eine konsistente Unternehmenskommunikation zu betreiben. Zu einer effektiven Mitteilungsstrategie können folgende Kriterien beitragen:

·       Aktuelle Bedürfnisse der Zielgruppe ermitteln
·       Definieren, wer welche Informationen benötigt
·       Empathische, verständliche und freundliche Kommunikationsform
·       Pressearbeit, Unternehmensinformationen und Marketing idealerweise miteinander verknüpfen
·       Sicherstellen, dass Kunden und Lieferanten schnell erreichbar sind

Der regelmäßige Austausch schafft Vertrauen bei Kunden und Auftraggebern, sofern Unternehmen auf deren Anliegen eingehen und sicherstellen können, dass Produktion, Dienstleistung und anderweitige Aufträge in gewohnter Art und Weise durchgeführt werden können. Auch Informationen darüber, in welcher Form die Betriebe Maßnahmen ergriffen haben, um Kunden vor Covid-19 zu schützen, sind hilfreich und optimieren das Verhältnis auch in der Pandemie.

3.     Empathische und transparente Kommunikation mit internen Mitarbeitern

Ein essenzieller Faktor ist die regelmäßige Kommunikation mit den Mitarbeitern während Ausnahmesituationen wie einer Pandemie. Aktuelle Informationen zu dem Virus, zu den Schutzvorrichtungen am Unternehmensstandort zählen aktuell ebenso dazu wie die Zusicherung der Unterstützung bei allen Fragen rund um diesen Themenkomplex. Dazu sollten kompetente PR-Verantwortliche bestimmt werden, die auf die aktuelle Situation vorbereitet sind, sofern die Organisation und Standorte oder die Lieferkette explizit in die Lage involviert sind. Auch hinsichtlich der Vorbereitungen des Unternehmens auf die Auswirkung der Krise sollten die Angestellten ausreichend in Kenntnis gesetzt werden.

4.     Unternehmenskommunikation sollte langfristig aufgebaut werden

Ein weiteres Learning aus der Pandemie ist es, dass ein langfristiger Aufbau der Unternehmensreputation von immenser Bedeutung ist. Die momentane Lage und die sich daraus ergebenden Herausforderungen werden noch über einen langen Zeitraum allgegenwärtig sein. Daher ist es umso bedeutsamer, eine langfristige Ausrichtung und Umsetzung der geeigneten PR-Maßnahmen zu garantieren.

5.     Digitale Unternehmenskommunikation nutzen und vorantreiben

Unternehmen, die bereits vor Corona zuverlässig auf digitalen Kanälen mit ihren Stakeholdern kommuniziert haben war in der von Kontaktbeschränkungen geprägten Pandemie besser aufgestellt. Wer erst jetzt mit der Erreichbarkeit von Kunden und Partnern auf digitalen Weg experimentieren muss, beginnt im Grunde von vorn. Für einen optimalen Ansatz ist jedoch ein perfekt funktionierendes Online-System unabdingbar. Hier sind gleichermaßen PR-Profis und IT gefragt, um über Online-Plattformen einen ordnungsgemäßen Austausch zu ermöglichen.

6.     Botschaften und Handlungsmaßnahmen eindeutig definieren

In einem Kommunikationsplan müssen Kunden, Investoren und Partner mit klar definierten Botschaften und eindeutigen Handlungsmaßnahmen versorgt werden. Aus diesen sollte unzweifelhaft hervorgehen, wie das Unternehmen sicher durch die Krise mit all den erdenklichen Szenarien steuern wird. Gezielte Informationen sowie die Zusammenarbeit von Fachleuten und Markenbotschaftern tragen in hohem Maße zur Glaubwürdigkeit bei und belegen die Wirksamkeit der Aussagen. Dieses fördert eine positive Geschäftsentwicklung ebenso wie eine gute Außendarstellung. Kundengruppen sollten beispielhaft rechtzeitig über möglicherweise ausbleibende oder verzögerte Lieferungen Kenntnis erhalten und erfahren, wie das Unternehmen damit umgeht.

Fazit 

Covid-19 hat die Welt verändert. In vielen Bereichen führt dieses zu einem Umdenken und zur Veränderung von Handlungsabläufen. Auch in puncto PR müssen sich nun viele Unternehmen neuen Herausforderungen stellen. Mit geeigneten Strategien und neuen Konzepten lässt sich eine Unternehmenskommunikation generieren, die auch in und nach der Pandemie geeignete Lösungen im Sinne von Unternehmen und deren Stakeholdern bietet.